Noch bis zum 18. April 2020 präsentiert die Galerie Scheffel in den Bad Homburger Jakobshallen eine Ausstellung aktueller Werke des spanischen Bildhauers und Installationskünstlers Jaume Plensa.
Jaume Plensa, 1955 in Barcelona geboren, geht es in seinem vielseitigen plastischen Werk vorrangig um „die Wechselwirkung von Geist und Stoff, nicht um bloße Form“. Er löst das Körperliche poetisch auf und überführt das Flüchtige in konkrete Formen. Und so erreichen seine Arbeiten jenseits der physischen Gestalt eine poetische Verdichtung und gedankliche Durchdringung des Raums. Neben Werkstoffen wie Edelstahl, Bronze, Marmor oder Alabaster setzt Plensa in seinen Arbeiten häufig auch Text, Klang und Licht ein. Darüber hinaus haben für ihn die Stille und das Wort, haben Gedanken, Ideen und Träume ihre eigene Materialität und sind als vibrierende Energie bildhauerisches Material. Und tatsächlich fordern die Arbeiten Jaume Plensas stets die imaginative Beteiligung des Betrachters ein – und ihre Präsenz wirkt lange nach.
In Deutschland hat Plensa wiederholt an der Skulpturenbiennale Blickachsen teilgenommen und seine acht Meter hoch aufragende Buchstabenfigur „Body of Knowledge“ gilt als Wahrzeichen des Universitätscampus Westend in Frankfurt am Main. Auch hierzulande wurden seine Arbeiten in großen Museumsaustellungen gezeigt – etwa im Lehmbruck-Museum, in der Kunsthalle Mannheim, zeitgleich im Gaskessel, im Schaezlerpalais und im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst in Augsburg oder zuletzt im Max-Ernst-Museum.
Erste Soloausstellung
Nun hat Jaume Plensa seine erste Soloausstellung für die Jakobshallen der Galerie Scheffel konzipiert. In den ehemaligen Kirchenräumen zeigt er eine fein abgestimmte Installation von Arbeiten unterschiedlicher Formate aus den Jahren 2016 bis 2019 und unterstreicht ihre poetische Kraft durch eine subtile Lichtgestaltung. Zu sehen sind kleine Bronzen ebenso wie
einzelne seiner filigranen „Schriftkörper“ und eine besondere Auswahl universell wirkender Kopfporträts, deren nach innen gewandte Zurückgezogenheit und meditative Ausstrahlung das Gegenüber unmittelbar erfassen. Im Hauptraum der Jakobshallen kommunizieren überdies zwei vier Meter hohe Köpfe miteinander, während zugleich ihre Oberfläche aus einem netzartigen Edelstahlgeflecht ihre physische Form transzendiert.
„Allen Werken gemeinsam ist und bleibt die Suche nach dem menschlichen Sein und dem Wesen des Geistigen. Damit zählt Jaume Plensa zweifelsohne zu den großen Künstlern unseres Jahrhunderts, mit denen zu beschäftigen es sich lohnt,“ formulierte Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, in seiner Rede anlässlich der
Ausstellungseröffnung in den Jakobshallen, an der auch Jaume Plensa selbst teilnahm.
Ausstellung "Jaume Plensa" in den Jakobshallen
Noch bis 18. April 2020 können Sie die Austellung in den Jakobshallen der Galerie Scheffel in Bad Homburg besuchen.
Weitere Informationen und Öffnungszeiten finden Sie unter: www.galerie-scheffel.de